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Tag der Hausarztmedizin: Politiker*innen auf Praxisbesuch

Gesundheit ist wertvoll“ – unter diesem Motto findet am Mittwoch, 8. Mai, der erste bundesweite Tag der Hausarztmedizin statt. Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe will damit, gemeinsam mit allen weiteren 17 Landesverbänden sowie dem Bundesverband, deutschlandweit einen Einblick in die hausärztliche Arbeit gewähren und Lösungsansätze für die Krise aufzeigen, in der sich die hausärztliche Versorgung aktuell befindet. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die so genannte Hausarztzentrierte Versorgung, auch bekannt als Hausarztprogramm, gelegt, mit der Patientinnen und Patienten ihre Hausarztpraxis zur ersten Anlaufstelle bei allen gesundheitlichen Fragen machen können.

Rund um den Tag der Hausarztmedizin finden im gesamten Monat Mai zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen statt. So sind Politikerinnen und Politiker zu Praxisbesuchen Praxisbesuch Sielhorst 2024 05 02 eingeladen, um einen Blick hinter die Empfangstheke einer Praxis zu werfen und so ein Gefühl für die Abläufe und Bedürfnisse vor Ort zu bekommen. „Der Großteil der medizinischen Versorgung der Bevölkerung findet in unseren Praxen statt. Es ist wichtig, der Öffentlichkeit, insbesondere der Politik und den Krankenkassen, zu zeigen, was wir Hausärztinnen und Hausärzte gemeinsam mit unseren Teams Tag für Tag leisten“, betont Lars Rettstadt, 1. Vorsitzender des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe und Hausarzt aus Dortmund.

Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk zu Gast in Hemer

Den Anfang machte bereits am 2. Mai Bettina Lugk, SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Märkischen Kreis, die in der Hausarztpraxis von Dr. Katja Sielhorst und Dr. Oliver Aslanian in Hemer zu Gast war und sich über die Situation vor Ort informierte. Hier, wie in vielen anderen Regionen des Landes, ist der Druck hoch: Eine immer älter werdende Ärzteschaft, Praxisschließungen aufgrund fehlender Nachfolger*innen, gleichzeitig immer mehr und immer ältere Patientinnen und Patienten, die versorgt werden wollen, eine überbordende Bürokratie, eine fehleranfällige Digitalisierung – die Liste der aktuellen Baustellen ist lang. Auch die hohen Hürden für den Einstieg ins Medizinstudium seien angesichts des so dringend benötigten Nachwuchses ein Problem, betonten die beiden Hausärzte. Sielhorst und Aslanian zeigten auf, wo es hakt, wo die Unterstützung der Politik gefragt ist und machten deutlich, wie engagiert die Hausarztpraxen selbst sich aktiv für die Sicherung der hausärztlichen Versorgung vor Ort stark machen: Viele Praxen etwa stellten sich als Lehrpraxen für Medizinstudierende zur Verfügung, um den Kontakt zu den jungen Kolleginnen und Kollegen herzustellen und ihnen den Hausarztberuf näher zu bringen. Denn der, da sind sich beide einig, lohnt sich trotz aller Herausforderungen.

Hausarztprogramm: Eine besondere Form der hausärztlichen Versorgung

Vor allem im Ausbau der Hausarztentrierten Versorgung, bzw. des Hausarztprogramms, liegt hier eine große Chance, wie Lars Rettstadt, betont: „Hausärztinnen und Logo TagHausarztmedizin CMYK Hausärzte sind für ihre Patientinnen und Patienten elementarer Bestandteil einer guten medizinischen Versorgung. Sie begleiten sie oft über einen langen Zeitraum und über mehrere Generationen einer Familie hinweg. Über die akute oder chronische Erkrankung hinaus haben sie die jeweiligen individuellen Krankheitsgeschichten, das soziale Umfeld und die persönlichen Lebenssituationen im Blick. Gerade in einer alternden Gesellschaft ist das von großer Bedeutung.“

Damit das auch in Zukunft so bleibt und Patientinnen und Patienten sich sicher sein können, dass ihre hausärztliche Praxis immer auf dem aktuellen Stand ist, was Untersuchungsergebnisse und Therapiefortschritte angeht, wurde die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) entwickelt. Sie bietet die Möglichkeit, die eigene Hausärztin bzw. den eigenen Hausarzt zur ersten Ansprechperson in allen Gesundheitsfragen zu machen. „Die Teilnahme an der HZV bedeutet, dass beim Hausarzt alle Fäden zusammenlaufen, er koordiniert die gesamte Behandlung“, erklärt Lars Rettstadt. Das heißt: Wo nötig überweisen Hausärzt*innen an Fachärzt*innen anderer Fachgebiete und werden dadurch immer über Untersuchungsergebnisse informiert. Sie organisieren Therapiemaßnahmen oder Einweisungen ins Krankenhaus aus der Hausarztpraxis heraus. Unnötige Doppeluntersuchungen oder Klinikaufenthalte können so vermieden werden. Sie wissen um alle verordneten Medikamente und können diese aufeinander abstimmen. Die Patientinnen und Patienten stehen im oft unübersichtlichen Gesundheitssystem nicht allein da.

„Gleichzeitig stärkt die HZV die Rolle der Hausarztpraxen und trägt so dazu bei, dass die hausärztliche Versorgung vor Ort auch in Zukunft gesichert ist“, betont Lars Rettstadt. „So profitieren beide – Hausärzt*innen und Patient*innen“.

Die weiteren Aktionen zum Tag der Hausarztmedizin:

  • In den nächsten Wochen finden in Westfalen-Lippe weitere Besuche von Politikerinnen und Politikern in unterschiedlichen Praxen statt.
  • Patientinnen und Patienten werden von ihren Praxen mit Informationsmaterialien zum Tag der Hausarztmedizin und zum Hausarztprogramm versorgt, die diese im Vorfeld kostenlos über den Onlineshop des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe bestellen konnten.
  •  Für Praxisteams werden spezielle Fortbildungen angeboten.
  • In Beverungen findet am 22. Mai von 15 bis ca. 17.30 Uhr eine öffentliche Diskussionsveranstaltung zum Thema „Hausärztliche Versorgung im Kreis Höxter & Weserbergland: Rezepte gegen die Versorgungskrise“ statt. Dr. Jens Grothues, Vorstandsmitglied des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe und Hausarzt aus Beverungen, lädt Politiker*innen sowie Ansprechpartner*innen der Kassenärztlichen Vereinigung und des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe zum Austausch ins Gesundheitszentrum Beverungen, Blankenauer Straße 4, ein. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
  • Zu allen Aktivitäten rund um den Tag der Hausarztmedizin informiert eine eigene Website: www.tag-der-hausarztmedizin.de 
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