Misshandlungsverdacht: Neue Kinderschutzgruppe hilft bei Klärung
Eine neu gegründete interdisziplinäre Kinderschutzgruppe soll im Kreis Höxter bei der Klärung von Verdachtsfällen von Misshandlung, Missbrauch oder Vernachlässigung im Kindes- und Jugendalter helfen. „Hiermit wollen wir sowohl den behandelnden Ärztinnen und Ärzten als auch dem Jugendamt im Kreis Höxter eine zentrale Anlaufstelle mit festen Ansprechpartnern bieten“, erklärt Dr. Melanie Todt-Brenneke, Fachärztin für Rechtsmedizin und zertifizierte Kinderschutzmedizinerin, die die Gruppe in der Abteilung Gesundheitsdienst des Kreises Höxter gegründet und ihre Leitung innehat. Niedergelassene und klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeitende des Jugendamtes sollen auf Expertenwissen schnell, niederschwellig und unkompliziert zurückgreifen können. So sind zum Beispiel klinisch-forensische Untersuchungen in den Räumlichkeiten des Gesundheitsdienstes, inklusive gerichtsverwertbarer Dokumentation oder konsiliarische Begutachtungen im stationären Setting möglich. Aufnahmen unklarer Befunde können pseudonymisiert digital verschlüsselt oder schriftlich an die Kinderschutzgruppe gesandt werden. Auch Fortbildungsveranstaltungen sowohl für medizinisches als auch für nicht-medizinisches Fachpersonal sind geplant.
„Durch diese fachlich fundierte Beratung und qualifizierte (rechts-)medizinische Unterstützung außerhalb des Praxisalltags werden Unsicherheiten im Umgang mit Gewalt und Missbrauch gegen
Kinder und Jugendliche reduziert, die Früherkennung und Abklärung bei Verdachtsfällen verbessert, Mehrfachuntersuchungen der betroffenen Kinder vermieden, Expertenwissen niederschwellig und unkompliziert bereitgestellt sowie funktionsfähige und effiziente, interdisziplinäre Strukturen etabliert“, sagt Dr. Melanie Todt-Brenneke.Info und Kontakt:
Die Kinderschutzgruppe im Kreis Höxter ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr erreichbar unter Tel.: (05271) 965-2222 oder per E-Mail:
Weitere Informationen unter: www.kreis-hoexter.de