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Richter-Scheer: „Wir werden gemeinsam darum kämpfen, die hausärztliche Versorgung zu sichern“

Die Umsetzung der Digitalisierung, die Nachwuchsförderung, die gestiegenen Betriebskosten oder die Abwicklung des Notdienstes – das alles sind Themen, welche die Hausärztinnen und Hausärzte in den Praxen derzeit beschäftigen und die auch auf der Delegiertenversammlung in der Geschäftsstelle des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe am Samstag (01.04.) Thema waren.

Hausärztinnen und Hausärzte vor großen Herausforderungen Abstimmung kl
Die Hausärztinnen und Hausärzte stehen aktuell und auch künftig vor großen Herausforderungen und Umbrüchen. Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Bosch Health Campus der Robert Bosch Stiftung zeigt, dass das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die deutsche Gesundheitspolitik gesunken ist. Fast 60 Prozent der Befragten geben an, wenig oder sogar kein Vertrauen mehr in die Fähigkeit der Politik zu haben, für eine hochwertige und zugleich bezahlbare Gesundheitsversorgung zu sorgen. „Das ist schlimm. Umso wichtiger ist es, dass unsere Patienten das Vertrauen in die hausärztliche Versorgung, damit meine ich nicht nur uns Hausärzte, sondern auch unsere MFA und VERAH nicht verlieren“, sagte Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzendes des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. „Lassen Sie uns als Verband gemeinsam darum kämpfen, die hausärztliche Versorgung zu sichern“, gibt sich die Landesvorsitzende aber trotz aller Sorgen und Probleme kämpferisch.

Aufwärtstrend bei den Mitgliederzahlen
Denn Richter-Scheer hatte auch viel Positives vermelden: So gibt es beispielsweise einen Aufwärtstrend bei den Mitgliederzahlen. Im ersten Quartal 2023 steht der Hausärzteverband Westfalen-Lippe in diesem Punkt besser da als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. „Das zeigt mir, dass der Verband auf dem richtigen Weg ist“, so Richter-Scheer.

Hausarztvermittlungsfälle auch in der HZV abrechenbar
Und auch beim Thema Hausarztvermittlungsfall konnte die Landesvorsitzende von einem Erfolg berichten: „Wir waren der erste Landesverband, der sich dafür eingesetzt hat, dass die HZV-Patientinnen und -Patienten nicht benachteiligt sind. Wir haben erreicht, dass in all den Verträgen, wo die Gebührenordnungsziffer nicht im Ziffernkranz versenkt ist, mit der Pseudoziffer 88196 rückwirkend zum 1. Januar über den KV-Schein abgerechnet werden kann. Dies wurde am Mittwoch (29.03.) im Bewertungsausschuss beschlossen.“

Internisten mit hausärztlicher Versorgung sind Allgemeinmedizinern ab sofort gleichgestellt
In der Weiterbildungsordnung Allgemeinmedizin sind die Internisten mit hausärztlicher Versorgung den Allgemeinmedizinern ab sofort in Westfalen-Lippe gleichgestellt. Das war in der letzten Delegiertenversammlung ein großes Thema gewesen. Anke Richter-Scheer dankte an dieser Stelle noch einmal allen recht herzlich für die harte und faire Diskussion zu diesem Thema.

Sehr gutes Ergebnis für Hausarzt-Fraktion bei der KV-Wahl
Bei den KV-Wahlen im vergangenen Jahr haben die Hausärztinnen und Hausärzte sehr gut abgeschnitten und wurden zweitstärkste Fraktion. „Das ist ein Ergebnis, was sich sehen lassen kann“, erklärte Anke Richter-Scheer. „Viele jüngere Kollegen haben Einzug in die KVWL gehalten. Darauf lässt sich aufbauen“, so die 1. Vorsitzende weiter. Auch in diesem Jahr ist Wahljahr im Hausärzteverband Westfalen-Lippe. Es finden Wahlen auf Bezirks- und Landesebene statt, bei denen neue Vorstände und eine neue Landesdelegiertenversammlung gewählt wird. „Unser Ziel – neben dem Erreichen einer hohen Wahlbeteiligung – ist, jüngere, politisch interessierte Kolleginnen und Kollegen mit einzubinden“, sagte Anke Richter-Scheer.

Wahl-Kampagne „Mitmischer gesucht“ bisher sehr gut angenommen
Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe freut sich über Mitmischerinnen und -mischer, die sich für die Hausarztpolitik stark machen wollen. Daher trägt die Wahl-Kampagne, die in den drei Bezirken bisher sehr gut angenommen wird, auch den passenden Titel „Mitmischer gesucht“. Die Wahlbroschüre „Hausarzt in Westfalen kompakt“ ist bereits erschienen. In einer Übersicht werden die Möglichkeiten, Voraussetzungen und Vorteile des berufspolitischen Engagements vorgestellt. Es gibt Informationen zu wichtigen Terminen auf Bezirks- und  Landes-Ebene und ein Organigramm, das die verschiedenen Ebenen des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe auf einen Blick darstellt.

ePa: Hausärzteverband soll sich für OPT In-Lösung einsetzen
Nicht so gut geht es dagegen in Sachen Digitalisierung voran. „Was wäre es erleichternd, wenn diese praxistauglich funktionieren würde“, sagte die Landesvorsitzende und sprach damit vielen Anwesenden aus der Seele. Die elektronische Patientenakte (ePa) würde in der jetzigen Form weder den Ärztinnen und Ärzten noch den Patientinnen und Patienten viel Nutzen bringen. Zur ePa gab es am Samstag auch den einzigen Antrag an diesem Tag: Dr. Simone Connearn, Hausärztin aus Drensteinfurt, beantragte, dass sich der Hausärzteverband Westfalen-Lippe politisch auf allen Ebenen dafür einsetzt, dass die ePA in der jetzigen Form nur für Versicherte angelegt wird, die sich aktiv dafür entscheiden (OPT In-Lösung). 17 Delegierte stimmten für den Antrag, zwei dagegen, acht Delegierte enthielten sich. Gesetzlich wurde allerdings bereits die OPT out-Lösung beschlossen.