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Frühjahrstagung erfolgreich beendet: Delegierte stimmen über 29 Anträge ab

Die Frühjahrstagung des Deutschen Hausärzteverbandes, die in diesem Jahr gemeinsam mit dem Hausärzteverband Westfalen-Lippe in Münster organisiert wurde, ist am Samstagnachmittag erfolgreich zu Ende gegangen. 120 Delegierte aus allen Landesverbänden – darunter elf Delegierte des Landesverbands Westfalen-Lippe – diskutierten aktuelle berufspolitische Themen und stimmten über insgesamt 29 Anträge ab. Im Fokus dabei unter anderem: der wachsende Versorgungsdruck, der das Gesundheitswesen zunehmend an seine Grenzen bringt. Auch ein neuer Verbandsname wurde beschlossen.

In ihrem Bericht zur Lage informierten der Bundesvorsitzende Dr. Markus Beier und die
erste stellvertretende Bundesvorsitzende Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth
, Frühjahrstagung DVDie 120 Bundesdelegierten aus allen Landesverbänden und der Bundesvorstand des Deutschen Hausärzteverbandes kamen in der Halle Münsterland in Münster zu ihrer Frühjahrstagung zusammen. (Foto: Thomas Hauss)über die aktuelle  politische Arbeit des Deutschen Hausärzteverbands. „Unser Gesundheitssystem geht mit seinen Ressourcen um, als lägen diese unbegrenzt vor. Gleichzeitig quellen die Notaufnahmen über und die Patientinnen und Patienten stehen vor den Praxen Schlange. Die unmittelbarste Folge: Die Wartezeit wird länger und die Arzt-Patienten-Zeit kürzer“, so Dr. Markus Beier. Ein sinnvoller Einsatz der Ressource Arztzeit sei elementar. Eine Lösung liege in der Versorgung im Team und der Stärkung der Teampraxis. Zudem gelte es, eine weitere Zersplitterung innerhalb der Versorgung zu vermeiden. „Wir brauchen keine Fragmentierung, wir brauchen eine Stärkung der bestehenden Strukturen. Und wir brauchen mehr Köpfe“, erklärte Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth.

Anke Richter-Scheer, 3. stellvertretende Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe, forderte Politik und Selbstverwaltung auf, sich stärker als bisher an der Umsetzung der funktionierenden Lösungsmodelle zu beteiligen. „Die Innovationen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte, von den Hausarztverträgen bis zum VERAH®-Konzept, sind quasi alle von uns Hausärztinnen und Hausärzten selbst ausgegangen. Dabei mussten und müssen wir teilweise bis heute gegen den Widerstand einiger Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigungen und Verantwortlicher in der Politik kämpfen. Wir haben bewiesen, dass unsere Konzepte funktionieren und ganz konkret zur Sicherstellung beitragen. Unsere Message ist daher: Die Konzepte liegen auf dem Tisch. Wir können das Ruder rumreißen. Aber man muss dann auch einmal bereit sein, wirklich zu investieren, statt sich in Sonntagsreden zu verlieren.“

Reform der Notfallversorgung mit hausärztlichem Sachverstand

Die Vorsitzenden forderten auch den Einbezug von hausärztlichem Sachverstand in die Reform der Notfallversorgung: „Ein sehr großer Teil der Notfälle wird in den Hausarztpraxen behandelt, daher ist es geradezu absurd, dass sie in dem Konzept der so genannten Expertenkommission keine Rolle spielen“.

Der Aufbau von 24/7 Strukturen für Routineversorgung an Kliniken sei nicht zielführend, der beste Schutz gegen überlaufende Notaufnahmen, sei eine kontinuierliche hausärztliche Versorgung. Einstimmig stimmten die Delegierten für einen Antrag der die Bundesregierung auffordert, die Hausarztpraxen zu stärken, anstatt mit klinikzentrierten Notfallpraxen eine Parallelstruktur aufzubauen.


HZV-Teilnahme bonifizieren

Auch für eine Stärkung der HZV sprachen sich die Delegierten aus und fordern die Politik auf, die Möglichkeiten dafür zu schaffen, dass eine finanzielle Bonifizierung für HZV-Versicherte ermöglicht wird.


„Masterplan Medizinstudium 2020“ endlich umsetzen

Für eine Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen hausärztlichen Versorgung auch in Zukunft ist der Masterplan Medizinstudium 2020 unerlässlich. Die Delegierten fordern die Landesregierungen auf, die Reform der ärztlichen Approbationsordnung zeitnah umzusetzen und nicht weiter zu verzögern.


Einrichtung einer digitalen Patientenplattform

Das Angebot medizinischer Leistungen wird zunehmend von digitalen Angeboten ergänzt. Durch die Einrichtung einer Plattform soll Hausärztinnen und Hausärzten und dem hausärztlichen Versorgungsangebot im digitalen Raum eine größere Sichtbarkeit geschaffen werden. Hierfür wird der Deutsche Hausärzteverband in Zusammenarbeit mit der Hausärztlichen Vertragsgemeinschaft HÄVG AG eine Plattform für Patientinnen und Patienten schaffen. Neben der Hausarztzentrierten Versorgung sollen Angebote wie Online-Terminbuchung, Rezeptbestellung oder ein Symptom-Checker in die Plattform integriert werden.


Ein neuer Verbandsname

Aus dem „Deutschen Hausärzteverband“ wird der „Hausärztinnen- und Hausärzteverband“: Die Delegiertenversammlung hat mit einer Zweidrittelmehrheit für eine Namensänderung und die dafür notwendige Satzungsänderung ausgesprochen. Der neue Name soll deutlich machen, dass der Verband gleichberechtigt die Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte vertritt.


Pressestatement zum Bericht zur Lage

Pressemitteilung zur Namensänderung

Zur digitalen Pressemappe des Deutschen Hausärzteverandes

Grußwort NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann