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Honorarverhandlungen: "Selten so wichtig, wie in diesem Jahr!"

Zu den heute (9. August) beginnenden Honorarverhandlungen zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem GKV-Spitzenverband, hat sich der Deutsche Hausärzteverband mit einem Pressestatement zu Wort gemeldet. „Selten waren die Honorarverhandlungen so wichtig wie in diesem Jahr. Das Ergebnis wird sehr konkrete Auswirkungen auf die Versorgung in den kommenden Jahren haben – für die Ärztinnen und Ärzte, aber auch für die Patientinnen und Patienten", erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Dr. Markus Beier.

„Die Auflagen zur Aufrechterhaltung unserer Praxen werden immer größer. Die Kosten immer höher, ohne dass wir eine Möglichkeit haben, diese auszugleichen, da das festgesetzte Budget es verhindert. Das ist frustrierend! Umso wichtiger ist es, dass die Körperschaften und alle Berufsverbände zusammenstehen und sich gemeinsam einsetzen für unsere Wertschätzung und einer gerechteren Honorierung", ergänzt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe.

"Die Praxiskosten sind in den vergangenen Monaten und Jahren explodiert wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Miet-, Energie- und Personalkosten haben ein absolutes Rekordniveau erreicht. Während diese Entwicklung in vielen anderen Branchen durch steigende Vergütungen und Gehälter zumindest teilweise abgefedert wurde, wurden die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen vor einem Jahr mit lächerlichen zwei Prozent abgespeist", so Dr. Markus Beier in seinem Statement. "Das darf sich auf keinen Fall wiederholen. Es braucht eine faire Anpassung im zweistelligen Prozentbereich. Andernfalls werden die Kolleginnen und Kollegen schlicht und einfach mit den Füßen abstimmen und sich nach Alternativen umschauen. Das wäre für die Versorgung der Menschen fatal. Auch die Krankenkassen-Bürokraten müssen irgendwann einmal verstehen, dass ein System ohne eine angemessen finanzierte ambulante Versorgungsebene teurer und nicht günstiger wird.

Was viele Kolleginnen und Kollegen zu Recht besonders ärgert, ist, dass die Politik Millionen und Milliarden für teure und unsinnige Parallelstrukturen ausgibt, während die, die tagtäglich die Patientinnen und Patienten versorgen, im Regen stehen gelassen werden. Wer Geld für Gesundheitsregionen und Gesundheitskioske hat, der hat auch Geld für eine faire Bezahlung der Hausärztinnen und Hausärzte.

Die Politik muss sich im Zweifel entscheiden: Will sie das Geld für diejenigen einsetzen, die nicht nur in der Corona-Pandemie gezeigt haben, dass sie immer wieder den Karren aus dem Dreck ziehen, oder will sie es lieber für teure PR-Projekte ausgeben, deren Sinn und Zweck sich niemandem erschließen?“

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