Skip to main content

Mein Verband

Visionen. Motive. Menschen.

Positionen und Mitteilungen

31
Mai
2022

Steuerfreier Corona-Bonus bis 4.500 Euro für MFA möglich

Der Deutsche Bundestag hat beschlossen, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ihren Praxisteams steuerfreie Corona-Boni bis 4.500 € zahlen dürfen. „Das ist eine kleine Anerkennung für die außergewöhnliche Leistung der medizinischen Fachangestellten während der Corona-Pandemie“, sagt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. Die Hausarztpraxen hätten mit den niedergelassenen Praxen 80 Prozent der Pandemieversorgung übernommen und den Hauptteil der Impfkampagne gestemmt. „Ohne die Teams in den Hausarztpraxen hätten wir das nicht so erfolgreich schaffen können“, sagt Richter-Scheer. Trotzdem hatte sich der Gesetzgeber dagegen entschieden, den staatlichen Corona-Bonus, den Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen bekommen, auch an MFA zu zahlen. „Dass nun zumindest ein steuerfreier Corona-Bonus ermöglicht wird, ist ein Zeichen der Fairness“, so Anke Richter-Scheer.


29
März
2022

Resolution: Delegierte fordern mehr Wertschätzung für MFA

Medizinische Fachangestellte in Hausarztpraxen stehen beim Kampf gegen die Corona-Pandemie seit über zwei Jahren in der vordersten Reihe. Ob beim Testen, Aufklären, Impfen, Beruhigen von aufgebrachten Patienten oder dem Aufrechterhalten der medizinischen Versorgung auch unter schwierigsten Rahmenbedingungen – die Hausärztinnen und Hausärzte, insbesondere aber auch ihre Teams, sind ungebrochen und unermüdlich in einem kräftezehrenden Einsatz. Die Tatsache, dass Medizinische Fachangestellte (MFA) angesichts dieses außergewöhnlichen Engagements bei den aktuellen Plänen der Politik zur Zahlung eines staatlichen Corona-Bonus für Pflegekräfte erneut außen vor bleiben sollen, hat im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe am Wochenende in Dortmund den Unmut der Delegierten erregt. Dass es für MFA, anders als für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, bislang noch keinerlei Corona-Sonderzahlungen gegeben habe und diese auch bei den Planungen für einen weiteren Corona-Bonus keine Rolle spielten, sei nicht nachvollziehbar, so die Delegierten. In einer gemeinsam verabschiedeten Resolution fordern sie in Anlehnung an den Tarifvertrag im öffentlichen Dienst einen Pandemiezuschlag oder einen zusätzlichen Steuerfreibetrag für 2022 in Höhe von 1.300 Euro für die MFA der Hausarztpraxen.


08
März
2022

Sprecherin des Forums Hausärztinnen: Gedanken zum Weltfrauentag 2022

Anlässlich des heutigen Weltfrauentages wendet sich Agnes Rauter-Ullrich, Sprecherin des Forums Hausärztinnen im Hausärzteverband Westfalen-Lippe in einem Schreiben an alle Hausärztinnen der Region.

 

Liebe Kolleginnen,

vor zwei Wochen dachte ich noch, es würden mich zum diesjährigen Weltfrauentag immer noch die Themen der Pandemie oder vielmehr auch jene, die durch ihr Brennglas erst richtig in den Fokus gerieten, beschäftigen.
Immerhin ist Bewegung reingekommen – die erste paritätisch besetzte Regierung, Aussicht auf bessere Löhne in der Pflege als einem der „Frauenberufe“…

Doch nun wird all das von dem furchtbaren Unrecht überschattet, welches in den letzten zwei Wochen der ukrainischen Bevölkerung widerfährt.
Denke ich heute an Frauen, dann sehe ich die schrecklichen Bilder von Müttern mit kleinen Kindern, von alten und kranken Frauen, die zu Fuß versuchen die rettenden Grenzen zu erreichen, im Wissen, dass sie ihre Männer, Söhne und Väter möglicherweise nie wiedersehen werden. Ich sehe den verzweifelten Mut der Frauen, die bleiben, um den Soldaten Essen zu kochen, Molotowcocktails vorzubereiten oder selbst mit zu kämpfen.
Und ich denke an das, was sie immer wieder sagen: „Es geht um unsere Werte, es geht um Europa, nicht nur um die Ukraine“.

Dass wir solche Bilder mitten im Europa wieder miterleben müssen, zerreißt mir, wie wahrscheinlich uns allen, das Herz.
Selbst wenn dieser verbrecherische Krieg bald enden sollte, ist bereits jetzt eine neue Generation der „Trümmerfrauen“ und Kriegskinder entstanden. Die menschenverachtende Art, Teenager-Jungs als Kanonenfutter zu nutzen, um aus reiner Machtgier so viele Menschenleben zu zerstören, sprengt unsere Vorstellungskraft.
Auch wenn wir hier heute sicher sind, ist der Krieg allgegenwärtig. Unsere Patienten, die andere Kriege erlebt haben, werden retraumatisiert, unsere eigenen Kinder sprechen plötzlich von Atombomben und Fliegeralarm.
Keiner weiß heute, wie lange es dauern wird, ob Tage oder Jahre. Sicher ist nur, eines Tages wird auch das vorbei sein.
Und wieder werden es Frauen sein, die auf den Trümmern (der Städte und der Seelen) Neues aufbauen werden, die trösten, halten und heilen werden müssen und können.

Ich bin sicher, dass es überflüssig ist, Sie aufzurufen, diese Frauen heute und in der Zukunft zu unterstützen. Das tun Sie sicher bereits auf Ihre Weise.
Dank der großen Bereitschaft gibt es viele gut organisierte Hilfsaktionen – auch seitens der Ärzteschaft. Und sobald die Geflüchteten in unseren Städten und Gemeinden ankommen, können und werden wir für sie da sein.

Aber auch ein anderes Bild drängt sich auf, wenn ich an Frauen denke – das der russischen „Soldatenmütter“, die wie bereits vor Jahren bei ihrem Marsch nach Grosny ihre Stimme erheben und allen Repressalien zum Trotz die Wahrheit über das Leid und den Tod ihrer Söhne herausschreien, den diese weder wollten noch verstehen konnten. Zu „ausländischen Agenten“ erklärt (an Zynismus nicht zu überbieten) riskieren sie selbst Leib und Leben und bleiben dennoch standhaft. Wir sollten uns verpflichtet fühlen, in unseren sicheren Städten ebenfalls Zeichen zu setzen und all diesen Frauen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Eine weitere Frau möchte ich heute nicht unerwähnt lassen: unsere Außenministerin. Was wurde sie für ihre Versprecher im Wahlkampf verspottet und als inkompetent dargestellt. Heute zollen ihr die größten politischen Widersacher Respekt für den entschlossenen und wohlbedachten Umgang mit dieser Krise globalen Ausmaßes.

Dieser Krieg auf europäischem Boden ist eine schreckliche Zäsur. Es bleibt zu hoffen, dass der Geist des Zusammenhaltes, der gegenseitigen Loyalität und Unterstützung, der über alle Lager im Westen zu dominieren scheint, erhalten bleibt und es uns gemeinsam überstehen lässt.
Möge der Mut und die Tapferkeit der UkrainerInnen und der russischen Soldatenmütter uns daran erinnern, wie kostbar unsere Demokratie und Freiheit sind, für die diese Menschen kämpfen, sterben und ihre Heimat verlassen.

Ich glaube weiterhin an das Jahrtausend der Frauen, denn da, wo wir beteiligt sind, wird besser aufgebaut, wird sich besser geeinigt, besser versöhnt. Und da, wo Krieg entsteht, sind meistens wenige Frauen an der Entscheidung beteiligt…

Liebe Kolleginnen, behalten wir uns die Zuversicht und den Glauben an unsere eigene Stärke und tragen alle in unseren eigenen kleinen Welten dazu bei, die große Welt ein Stück friedlicher, glücklicher und sicherer zu machen. Sie braucht uns mehr denn je!

Mit herzlichen Grüßen zum Weltfrauentag

Ihre

Agnes Rauter-Ullrich

Sprecherin des ForumsHausärztinnen im Hauusärzteverband Westfalen-Lippe


02
März
2022

"Wir sind tief betroffen": Hausärzteverband verurteilt Überfall Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste

Der Deutsche Hausärzteverband und seine Landesverbände verurteilen den völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. In einer gemeinsamen Erklärung betonen sie, dass dieser Angriffskrieg durch nichts zu rechtfertigen sei und Millionen unschuldige Menschen in unvorstellbares Leid stürze.

"Als Hausärztinnen und Hausärzte, aber auch als Bürgerinnen und Bürger, sind wir tief betroffen und stehen fest an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer", heißt es in der Erklärung weiter.  "Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Flüchtlingsströme aus dem Kriegsgebiet müssen jetzt die notwendigen Vorbereitungen getroffen werden, um den geflüchteten Menschen umfassende medizinische Hilfe schnell und unbürokratisch zukommen zu lassen. Die Hausärztinnen und Hausärzte werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um in dieser Krisensituation zu helfen. Wir bitten die staatlichen Stellen darum, in enger Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft, schnellstmöglich die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen einzuleiten. Der Deutsche Hausärzteverband und seine Landesverbände stehen dabei als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner jederzeit unterstützend zur Verfügung.

Darüber hinaus werden der Deutsche Hausärzteverband und seine Landesverbände karitative Organisationen, die sich in der Ukraine engagieren, mit Spenden unterstützen, um so einen kleinen Beitrag zur Linderung der katastrophalen humanitären Lage in der Ukraine zu leisten."

Zur gemeinsamen Erklärung


31
Januar
2022

Gemeinsame Presseerklärung: Hausärzteverbände lehnen Impfen durch Apotheker und Zahnärzte ab

Mit Befremden nehmen die Hausärzteverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe das gemeinsame Corona-Impfangebot der AOK Rheinland/Hamburg, der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigung Nordrhein sowie des Apothekerverbandes Nordrhein im Rheinland zur Kenntnis. In einer gemeinsamen Presseerklärung kritisieren die beiden Hausärzteverbände in NRW die Initiative. „Dieses Impfangebot ist in der jetzigen Situation nicht nachvollziehbar, zumal in den letzten zwei Wochen die Impfstellen sowie auch die Hausarztpraxen ihre Impfangebotstermine nicht zu 100 Prozent belegen konnten und genug Termine frei sind“, erklärt Oliver Funken, 1. Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein. „Das Impfen gehört in die Vertragsarztpraxis, allen voran in die Hausarztpraxis. Ein Überangebot an Impfterminen ist in keiner Weise zielführend, wenn die bisherigen Impfangebote aktuell gar nicht ausgelastet sind.“

Beide Verbände lehnen das Impfen durch Apotheker oder Zahnärzte ab, da es allein mit der Durchführung der Impfung nicht getan ist. „Im Rahmen der zunehmend verschiedenen Impfvorgaben möchten Patientinnen und Patienten auch beraten werden und zwar in Bezug auf ihre individuelle Situation oder mögliche Vorerkrankungen. Und das ist Aufgabe des Hausarztes, der die Patienten, ihre medizinische Vorgeschichte und Lebensumstände am besten kennt“, betont Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. „Umso mehr verwundert es, dass die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, als Vertreter der Vertragsarztpraxen, sich zu so einem Impfangebot hinreißen lässt.“

AOK Rheinland/Hamburg, KVNO, KZVNR und Apothekerverband Nordrhein hatten vergangenen Freitag in einer gemeinsamen Presseerklärung angekündigt, die Impfangebote für Bürgerinnen und Bürger im Rheinland an verschiedenen Impfstandorten ohne vorherige Anmeldung für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfung (Booster) mit Moderna auszubauen. Dabei sollen insbesondere Zahnärzteschaft sowie Apothekerinnen und Apotheker einbezogen werden.

Zur gemeinsamen Presseerklärung